Neuer Fabia repräsentiert eine neue Klasse
Jüngster Škoda-Spross hat sich ins Segment der Kompakten gestreckt
Bei Škoda brummt das Geschäft wieder. Im Corona-Jahr 2020 ist der Automarkt zwar weltweit eingebrochen, doch Skoda konnte trotzdem über eine Million Fahrzeuge verkaufen und hielt sich besser als viele Mitbewerber. Und von Januar bis Juni 2021 hat die Volkswagen-Tochter rund 84 500 Fahrzeuge in Deutschland neu zugelassen – das ist ein Plus von 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach China und Russland ist Deutschland der größte Absatzmarkt von Škoda. Zu diesem Erfolg trugen insbesondere die SUV-Modelle, aber auch Octavia und Fabia bei. Letzterer ist jetzt komplett neu entwickelt worden und kommt zunächst als Fünftürer im September zu Preisen ab 13 990 Euro auf den Markt. Der Combi soll leider erst Ende 2022/Anfang 2023 folgen – bis dahin wird das derzeit aktuelle Modell weiter angeboten.
Der neue Fabia hat in jeder Hinsicht zugelegt: an Innenraum-Größe und Komfort, an Qualität und Effizienz, an Emotionalität und moderner technischer Ausstattung. Mehr Raum sollte geschaffen werden, doch das Fahrzeug sollte auch weiterhin sehr wendig bleiben. Trotz der Verlängerung von elf Zentimetern auf 4,11 Meter und einer Breite von 1,78 Metern (+ 4,8 Zentimeter) hat es laut Skoda nichts von seinen Handling-Eigenschaften verloren. Der um 9,5 Zentimeter gewachsene Radstand sorgt für ein noch besseres Platzangebot für Passagiere und deren Gepäck. Das Gepäckraumvolumen legte um 50 auf nunmehr 380 Liter zu. Werden die Rücksitzlehnen umgelegt, steigt das Volumen auf bis zu 1190 Liter. Das sind Werte, die so manche Fahrzeuge erst eine Klasse höher bieten. Auch an der Aerodynamik wurde gefeilt, und nun hat der neue Fabia einen Luftwiderstands-Beiwert von 0,28 erzielt – das ist der Bestwert im Segment.
Skoda bietet für den neuen Fabia fünf verschiedene Motorisierungen an, die bereits im aktuellen Modell zum Einsatz kommen. Den Einliter-Dreizylinder gibt es in den Leistungsstufen 48 kW/65 PS, 59 kW/80 PS, 70 kW/95 PS und 81 kW/110 PS. Nachgeschoben wird eine Version mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder, die 110 kW/150 PS leistet. Auf Dieselmotoren verzichtet Skoda ebenso wie auf Erdgas- oder Autogas-Antriebe und jegliche Elektrifizierung. Neben Handschaltern werden auch Siebengang-DSG-Getriebe angeboten. Das 150-PS-Topmodell, serienmäßig mit dem DSG kombiniert, schafft eine Spitze von 225 km/h und verbraucht nach Angaben von Skoda 5,6 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Gründlich aufgeräumt hat Skoda im Innenraum, wo die Designer das Ambiente deutlich aufgewertet und modernisiert haben. Dominiert wird das Cockpit von einem bis zu 10,25 Zoll großen Kombiinstrument, dessen Anzeigen sich vom Fahrer individuell einstellen lassen. Auf Wunsch sind Frontscheibe und Lenkrad beheizbar. Erstmals wird eine Zwei-Zonen-Climatronic mit zwei Luftausströmern an der Rückseite der Mittelkonsole für die Fond-Passagiere angeboten.
Unter drei Infotainmentsystemen kann man wählen, wobei das Top-System „Amundsen“ über eine Navigationsfunktion einschließlich Wlan-Hotspot verfügt. Optional lassen sich die Systeme per Gesten oder per Sprache bedienen. Neu ist der Einzug von Assistenzsystemen, die sonst eher in Fahrzeugen höherer Klassen anzutreffen sind. Dazu gehören der Travel Assist, der das Tempo bis 210 km/h automatisch dem Verkehr anpasst, ein Park-Lenkassistent und eine Rangierbremsfunktion. Wie im aktuellen Fabia, gibt es auch im neuen Modell zahlreiche Gimmicks, die Skoda „Simply Clever“-Lösungen nennt. Zu den bekannten sind neue Entwicklungen hinzugekommen – so der Befestigungsclip für ein Parkhausticket, ein Gummizug als Stifthalter und eine Sonnenblende für das Panoramadach, das gegen Aufpreis integriert werden kann. Ab Werk rollt der neue Fabia auf 14-Zoll-Stahlrädern; gegen Extra-Zahlung sind Leichtmetallräder bis zu einer Größe von 18 Zoll lieferbar. Neu sind auch die beiden aufpreispflichtigen Lackierungen „Phoenix-Orange“ und „Graphite-Grau“.
Eva-Maria Becker
Fotos: Škoda
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