Juke mit flottem Dreier
Neustart Nissan hat die Produktion seines ungewöhnlichen Stadtflitzers wieder aufgenommen.
Die zweite Auflage des Nissan Juke war gerade an den Start gegangen – da musste die gesamte Produktion in Großbritannien gestoppt werden. Seit Juni, nach rund drei Monaten Corona-Stillstand, laufen die Bänder in Sunderland wieder, und als erstes Auto lief dort ein Juke vom Band.
Auch der neue Juke, zu Preisen ab rund 19 000 Euro, ist ein Crossover-Kleinwagen, der vor allem junge Leute in großen Städten ansprechen und an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen soll. Dessen polarisierendes Design war zweifellos ein Wagnis, doch Nissan hatte damit Erfolg: Von diesem Fahrzeug konnten weltweit über eine Million Einheiten verkauft werden – rund 70 000 davon in Deutschland.
Nach wie vor sehr markant ist das Design des nun 4,21 Meter langen (plus acht Zentimeter) langen und 1,59 Meter (plus zwei Zentimeter) hohen Juke. Dabei gibt er sich allerdings gemäßigt: Die Kotflügel sind nicht mehr ganz so mächtig, die Radhäuser nicht ganz so groß. Das Design der Front mit charakteristischem V-Kühlergrill und hoher Schnauze wirkt nicht ganz so bullig wie die von Juke Nummer 1. Eigenwillig gestaltet sind die Licht- und Leuchtelemente, jetzt in Voll-LED-Ausführung. Das hochgezogene Heck mit kleinem Fenster dominieren scharfe LED-Rückleuchten im Bumerang-Stil.
Mit seiner relativ großen Bodenfreiheit von 17 Zentimetern erinnert die untere Hälfte des Fahrzeugs an ein SUV, während die obere Hälfte sportlich-coupéhafte Züge hat – mit hoher Schulter und nach hinten abfallender Dachlinie. Diesen Eindruck unterstreicht auch die Entscheidung, die Griffe der hinteren Türen im Rahmen der hinteren Seitenfenster zu verbergen. Ein Nachteil des durchaus extravaganten Designs ist die eingeschränkte Sicht nach hinten. Die Rückfahrkamera soll Abhilfe schaffen – doch die gibt es leider nicht serienmäßig.
Nicht nur an Länge hat der Juke zugelegt – der Radstand ist um beträchtliche zehn Zentimeter gewachsen. So bieten sich den Insassen deutlich bessere Platzverhältnisse, vor allem im Fond. In den Gepäckraum des Vorgängers passten eher magere 251 Liter – der des Neuen fasst mindestens 422 Liter. Per Apple CarPlay und Android Auto lässt sich das Smartphone auf einem Achtzoll-Touchscreen spiegeln. Das Infotainment-System Nissan Connect kann auch als WLAN-Hotspot von allen Insassen genutzt werden.
Für den Antrieb steht nur noch ein Motor zur Verfügung – ein flotter Dreizylinder-Turbobenziner mit einer Leistung von 86 kW/117 PS und einem maximalen Drehmoment von 180 Newtonmetern. Damit beschleunigt der 1,25 Tonnen schwere Juke in 10,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 180 km/h. Seinen Normverbrauch beziffert Nissan mit 5,1 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern – im Kurztest war es rund ein Liter mehr auf dieser Distanz. Serienmäßig ist der Motor mit einem leichtgängigen Sechsgang-Handschalter kombiniert. Ein Doppelkupplungsgetriebe (DCT) gibt es auf Wunsch, eine Allradvariante nicht mehr.
Eva-Maria Becker
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